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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 96

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
96 Aus der allgemeinen Erdkunde. hervortreten wie die Runzeln auf einer Apfelsine, so müssen die senkrechten Erhebungen ans dem Reliefglobus und sonstigen Reliefs bedeutend über- trieben (überhöht) dargestellt worden, damit sie deutlich wahrnehmbar sind. Man spricht daher wohl von einem Längenmaßstab und einem Höhen-- Maßstab. — Wenn man die Höhenerscheinungen eines Bodenraums durch Zeichnung so darstellt, als wenn sie senkrecht von oben nach unten durch- schnitten sind, so entsteht das Profil (Längs- oder Querschnitt) des betreffenden Landes. Auch bei diesem ist eiue Überhöhung notwendig. Das Profil vom Deutschen Reiche s. S. 73! Vergl. die Profilzeichnnng auf S. 7! 8. Das Meer. 1. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. (Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe befindet sich im Großen Ozean und beträgt über 8 500 m (Zugspitze 3 000 m). Hiegegen sind Ostsee (260 m) und Nordsee (800 m) sehr flache Becken. —Der Meeresboden ist viel weniger nneben, als der des Festlandes. Ihm fehlen die zerklüfteten Berge und Thäler desselben. Wohl aber finden sich auch hier Hochebenen (Rücken) von beträchtlicher Höhe und gewaltiger Ausdehnung und große Tiefebenen (Becken). Reichen die unterseeischen Erhebungen bis nahe an die Oberfläche des Wassers, so bilden sie Untiefen, Klippen oder Sandbänke. Ragen sie über die Oberfläche empor, so sind es Inseln. Zahlreiche Untiefen hat die Ostsee.) 2. Das Meerwasser ist bittersalzig und ungenießbar. In Binnenmeeren, in welche zahlreiche Flüsse münden, ist der Salzgehalt geringer als im offenen Ozean. So hat die Ostsee viel geringeren Salzgehalt, als der atlantische Ozean und die mit demselben offen in Verbindung stehende Nordsee. Binnenmeere in wärmeren Gegenden und mit wenig Flußwasser- zufuhr weisen einen starken Salzgehalt auf, wie z. B. das Mittelmeer. — Die Farbe des Meerwassers ist iu der Regel grüulich-blau, wechselt aber je nach der Tiefe des Wassers und unter Einwirkung anderer örtlicher Ver- Hältnisse. •— Es ist schwerer als Flußwasfer, friert nicht so leicht und hat eine größere Tragkraft als Fluß- und Seewasser. 3. Die Bewegung des Meeres ist dreifach: Welleubeweguug, Ge- zeiteu und Meeresströmungen. Die Wellenbewegung entsteht durch den Druck des Windes auf die Oberfläche des Wassers. Die Gezeiten be- obachtet man an der Küste der Ozeane und solcher Meere, welche mit ihnen in breiter Verbindung stehen (Nordsee). Hier findet zweimal täglich ein Anschwellen des Meerwaffers, die Flut, und eiu Zurücktreten desselben, die Ebbe, statt. Steigen und Fallen dauern je 6'/* Stunde, so daß jeden folgenden Tag die Gezeiten etwa 1 Stuude später für dieselbe Küstengegend beginnen als am vorhergehenden. ■—■ In Binnenmeeren (Ostsee) ist Ebbe und Flut kaum wahrnehmbar. — Wo das Meerwasser sich dauernd uach einer bestimmten Richtung hin fortbewegt, redet man von einer Meeresströmung. Meeresströmungen aus den Äquatorgegenden führen warme Wassermassen mit sich uach kälteren Breiten, wie z. B. der Golfstrom, der die Küsten von Nordwesteuropa bespült. Die kalten Meeresströmungen führen dagegen kaltes, grünliches Wasser, oft auch Eismassen in die niederen Breiten. 4. Die Tierwelt des Meeres ist außerordentlich mannigfaltig. Zähle Seetiere auf! — Eine bekannte Pflanze des Meeres ist der Seetang. 5. Das Meer ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, ans ihm aufsteigend, sich über die Länder als Niederschlag verbreitet. Durch die Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich (Nordsee- küsten). — Es ist die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erdteilen, der Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 5

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Der Heimatsort. 5 in der Richtung des Flußlaufes. Warum? — Gehen wir dem Fluuaufe entgegen, so bewegen wir uns flußaufwärts, während^das Wasser hinab, also flußabwärts fließt. Alle Gebäude, Bäume, Brücken u. s. w., welche von uns flußaufwärts zu finden find, liegen oberhalb unseres Stand- ortes; Gegenstände, die sich flußabwärts von uns vorfinden, liegen unter- halb desselben. Das Wasser des Flusses gefriert im Winter nicht so leicht, als das des Teiches oder Seees. Nur starker Frost bezwingt die Bewegung des Wassers an seiner Ober- fläche. Wenn nun im Frühjahr die warme Sonne Eis und Schnee auf den um- liegenden Straßen und Feldern schmilzt, dann kann das Flußbett unseres Flusses wohl manchmal diese Wassermassen nicht alle fassen. Das Wasser steigt immer höher, tritt wohl gar über seine Ufer und überschwemmt die anliegenden Straßen. Dies Hochwasser kann großen Schaden anrichten. Weise dies nach! Im Hochsommer dagegen steht das Flußwasser niedrig zwischen seinen Ufern. Dann hat der Fluß niedrigen Wasserstand. Welchen Zweck hat die Überbrückuug des Fluffes? Zähle die Brücken im Heimatsorte! Beschreibe die größte derselben! — Nenne Fahrzeuge, welche die Wasserstraße des heimatlichen Flusses benutzen! Beschreibe eiueu Kahn, ein Floß, ein Segelboot, einen Dampfer! Beschreibe das Fluß- user au eiuer Ausladestelle! Welche Waren werden hier aus- und eingeladen? Wie siehts auf einem Personendampfer aus? Erzähle etwas von dem Ge- werbe des Fischers! Planzeichnung der Flußstrecke des Heimatsortes an der Schul- Wandtafel! —- e) Ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für unsere Stadt ist die Eisen- bahn. Die Straße nach dem Bahnhof ist sehr belebt. Erzähle davon! Das Bahnhofsgebäude ist ein großes Haus mit Arbeitsräumen für die Bahnbeamten, Packräumen für das Reisegepäck, mit einem Post- und Telegraphenamt, mit Wartesälen für die reisenden Leute. Am Schalter kauft man den Fahrschein und tritt auf deu Bahnsteig hinaus, um einzusteigen. Der Zug steht auf der Bahnstrecke. Dies ist die Fahrbahn, die „Eisenbahn", auf welcher sich die Bahnwagen sehr schnell bewegen. In der Regel zieht sich die Bahnstrecke auf einem Bahndamm hin. In bestimmten Zwischenräumen sind an derselben Wärterhäuschen erbaut, in denen die Bahn- Wärter sich, aufhalten oder wohnen. Der Eiseubahuzug besteht aus eiuer laugeu Wagenreihe, die von der Lokomotive gezogen wird. Die gleiche Kraft, welche in der Küche beim siedenden Wasser den Topfdeckel hebt, der Wasserdampf, wird iu großer Menge zum Ziehen des ganzen Eisenbahnzuges benutzt. Wasser, Steiukohleu und Feuer, wie daheim, in der Küche, gehören dazu, diese treibende Kraft zu bereiten. Das thut der Heizer, während der Zugführer den ganzen Zug führt. Die Personenwagen dienen zur Beförderung der Personen, die Güterwagen zum Fortschaffen von Waren und Gütern. Dieselben werden vom Güterschuppen aus verladeu. Ms vor 60 Jahren gab es noch keine Eisenbahnen. Da mußte man selbst nach den entferntesten Orten mit Fuhrwerk oder mit dein Postwagen reisen. Dies war sehr teuer urtd_ dauerte oft mehrere Wochen lang und noch länger. Die Waren wurden durch große Lastwagen fortgeschafft; Briefe erhielt man spät und unregelmäßig. — Heute ist bic§ ganz anders. Mit der Eisenbahn kann man für billiges Geld in wenigen stunden viele Meilen weit reisen. Die Waren können aus unserer Stadt

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 13

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Das Heimatsland. 13 oder Horizont, Die kreisförmige Erdfläche heißt Horizoutfläche oder Horizontebene. Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Er erweitert sich also bei erhöhtem Standpunkte. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. Auch richtet sich die Größe des Horizouts uach der Sehweite unseres Auges. — Zeige Ostpunkt, Westpunkt, Nordpnnkt und Südpunkt am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkt aus? Wenn wir uusere Schritte uach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelaugeu. wo Himmel und Erde zusammen zu stoßen scheinen, so bemerken wir doch bald, daß über uns das Himmelsgewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über nns den Scheitel- Punkt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, welche vom ersten Staudpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen. Der Horizont verändert sich mit unserm Standpunkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der Himmel wölbt also nur scheinbar über der Erdfläche. Unser Auge täuscht nns. Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit vieler Vorgänge oft nicht mit unfern Wahrnehmungen übereinstimmt. In stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit die Wolken vom Winde in entgegen- gesetzter Richtung getrieben werden. - Manchmal find wir uns über die Richtung des Zuges oder des Dampfers auf dem wir fahren, auf Augenblicke im Unklaren. Führe andere Beispiele an! Alle diese und auch noch andere Vorgänge beweisen uns, daß viele unserer Wahrnehmungen auf Sinnestäuschungen beruhen, und daß die Wirklichkeit mancher Erscheinungen am heimatlichen Himmel ganz anders ist, als unser Auge oder unser Gefühl es uns lehren. Iii. Das Heimatsland (Provinz). Das Heimatsland im allgemeinen nach der Kartet) 1. ^age. Uusere heimatliche Stadt mit ihrer Umgebuug gehört zum deutschen Vaterlande, welches unser Kaiser beherrscht. Dieser wohnt in der großen Stadt Verlin, welche etwa in der Mitte des Deutschen Reiches liegt. Welche Eisenbahnrichtung führt von unserer Stadt aus uach Berliu? Nach welcher Richtung müßte ich also reisen, um dorthin zu gelangen? Alle Gegenden, von denen aus man in wenigen Stunden Berlin erreichen kann, liegen im Innern Deutschlands; alle Orte, vou deueu aus man längere Zeit, etwa einen halben Tag oder wohl gar einen ganzen Tag und darüber braucht, nm durch eine Eisenbahnfahrt dorthin zu gelaugeu, liegen im nördlichen, öst- lichen, südlichen oder westlichen Teile des Deutschen Reiches. Angabe, in welchem Teile des Deutscheu Reiches das Heimatsland liegt. Bestimme die Lage des Heimatsortes in dem Heimatslande! *) Neben dem allgemeinen Gebrauch der Wandkarte ist die Benutzung von Handkarten seitens der Schüler erforderlich. Beide Karten sollten Höhenschichten- färben ausweisen und möglichst übereinstimmend bearbeitet sein.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 69

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 69 Deutsche Kunst (Skulpturarbeit): Nationaldenkmal auf dem Niederwald. fruchtbaren Rheingau. Hier befinden sich an den Abhängen des Taunus die Terrassenanlagen der Weinberge. — Von Bingen ab beginnt das Durchbruchsthal, welches bis Bonn reicht. Es bildet das reizvollste deutsche Stromthal. Bis auf die obstreiche Koblenzer Thalweitung ist das Thal von den Schieferfelsmauern eng ein- geschlossen. Das „Binger Loch" und der am rechten Ufer keck vorspringende Lurleiselsen waren ehedem der Schiffahrt recht gefährlich. Die hohen Uferwände sind mit Rebengeländen geschmückt; düstere Burgruinen oder schöne Schlösser erheben sich auf den Felsen, und im Thal, an den Strom geschmiegt, liegen altertümliche, turmreiche Städtchen. Der auch im Sommer wasserreiche Strom ist stets belebt von Schleppdampfern, Personendampfern und Kähnen. Zu beiden Seiten des Stromes führen Eisenbahnlinien, auf denen sich ein reger Verkehr entfaltet. 4. Die Bewohner sind rheinfränkischer, in den nördlichen Ge- bieten bereits sächsischer Abstammung und gehören größtenteils der kathv- tischen Konfession an. Das Wupperthal ist dagegen rein evangelisch. Bezüglich der Volksdichtigkeit sind die Bewohner sehr ungleichmäßig verteilt; denn während z. B. im Koblenzer Becken auf 1 qkm 300 Leute wohnen,

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 84

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
84 Landeskunde. hing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Die Bewohner (2000) gehören zum friesischen Stamme. An den Küsten des Meeres entlang und um die Mündungen der Flüsse ziehen sich die äußerst fruchtbaren Marschen hin. Sie liegen wenig höher als das Meer und siud vor dem Ansturm desselben dnrch hohe, starke Damm- bauten geschützt, die man Deiche nennt. Außerhalb der eingedeichten Marschen liegen die Watten, flache Küstenstriche, die nur bei der Ebbe ganz bloß- gelegt, bei der Flut iudes von der See bedeckt werden. Die seichte Küste ist arm an Häfen. Die bedeutendsten Hafenstädte liegen an den Flußmündungen oder im Hintergrunde der Meeresbuchten. a) Freie und Hansastadt Hamburg (632 Tsd. E.) am rechten Ufer der selbst für die größten Schiffe zugänglichen Unterelbe gelegen, bedeutendste See- Handelsstadt und zweitgrößte Stadt des deutschen Reiches. Die zahlreichen See- schiffe bringen aus fernen, fremden Ländern Kaffee und Thee, Baummolle und Deutscher Seehafen: Der Hafen von Hamburg. Farbhölzer und führen Getreide und Schlachtvieh, Glas- und Eisenwaren aus. Die deutsche See warte (Reichsanstalt) veröffentlicht tägliche Wetterberichte und erläßt Sturmwarnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist das an der Elbmündung gelegene Cuxhaven. b) In Schleswig-Holstein: Altona, größte Stadt der Provinz, an der Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend; große Fabrik- und Seehandelsstadt. c) Im Gebiet der Freien und Hansastadt Bremen: Bremerhaven, Vorhafen von Bremen, mit bedeutendem Seeverkehr. d) In Hannover: Wilhemshaven, am Jahdebusen gelegen, deutscher Kriegshafen an der Nordsee. — Ein den, alte Seehandelsstadt in der Nähe des Dollart, durch Kanal mit demselben verbunden. 2. Das Gebiet zwischen der untern Elbe und der holländischen Grenze ist in seinem westlichen Teile, der sich um die mittlere und untere Ems lagert und bis zur Weser ausbreitet, das Gebiet der großen

6. Das Deutsche Reich - S. 40

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 40 — Der Vodensee*) (398 m über dem Meer, 540 «jkm groß), kaiin trotz seiner- Lage zwischen der Schweizer und oberdeutschen Hochebene doch seiner ganzen Natur nach zum Alpengebiet gerechnet werden. Treten auch nur im Sl. die Alpen von St. Gallen und Appenzell ziemlich nahe an den See heran, so hat man doch von dem n. Ufer bereits eine schöne Aussicht aus die nicht ferne Alpenwelt, aus welcher besonders der Säntis mit Umgebung imposant hervor- tritt. Auch drangen einst in früheren Zeiten, als der See noch eine größere Ausdehnung hatte, seine östlichen und südöstlichen Wasser tief ins Innere der Alpenwelt ein. Die größte Länge des Sees, durch eine Linie über Lindau, Friedrichs- Hafen und Uberlingen bestimmt, beträgt 66 km, die größte Breite, zwischen Lindau und Rohrschach 22 km**). Im sö. Becken steigt die Tiefe bis zu 252 m hinab. Nach der Schneeschmelze, in oen Sommermonaten, schwillt der See an und erhebt sich nicht selten 3 m über seinen niedrigsten Wasserstand; dann fällt er wieder. Nur selten hemmt der Winter den Verkehr. In den letzten 4 Jahr- bunderten war der See nur sechsmal ganz zugefroren, zuletzt 1830 und 18-80. Der blaßgrünliche oder bläuliche Wasserspiegel, der sich manchmal vollkommen eben und ruhig ausbreitet, wird am heftigsten erregt, wenn der Föhn mit dem Unterwinde kämpft. Der Bodensee wird seiner Größe wegen auch ivohl „schwäbisches Meer" genannt. In der Tat ist er unter allen deutschen Binnenseen allein geeignet^ dem Beschauer das Meer zu versinnbildlichen. „Da gibt es noch rechte Stürme, hohe Flut, 6 m hohe Wellen! Da spielen die Gewässer in den prachtvollsten Tönen, verschwindet bei trübem Tage das jenseitige Ufer in der scheinbar grenzen- losen Wasserwelt, taucht am klaren Abend der große Sonnenball glühend in die Wogen; da schaukeln sich schreiende Möwenschwärme und die schwarzen Wasser- Hühner zu Hunderten auf den weißen Schaumkämmen der Wellen, kreist der Seeadler über dem laichenden Weißfisch, ziehen die Fischer den zentnerschweren Wels an den Kahn. Da fliegen mit gewaltigen Segeln die schweren Lastschiffe im Winde dahin, und brausend ziehen dreißig Dampfer von fünf Gesellschaften nach allen Seiten ihre glitzernden Furchen — ein Leben wie an der Seeküste." Die nw. Bucht heißt Üb erlinger See, so genannt nach der am n. Ufer gelegenen alten Reichsstadt Überlingen. In demselben liegt die liebliche Insel Mainau, 4 km im Umfange, durch eine Brücke nnt dem festen Lande verbunden. Durch den Rhein wird der Bodensee bei Konstanz mit dem Untersee oder Zellersee verbunden, in welchem die Insel Reichenau liegt, ehedem berühmt durch ihre reiche Benediktinerabtei. Der Untersee ist von sehr geringer Tiefe. Seit alters her w a r d e r B o d e n f e e f ü r A n s i e d e l u n g, Handel und Verkehr sehr wichtig. Ausgefundene Reste von^Psahlbauten deuten auf das Alter der Siedelungen. Das schuppige Volk der Tiefe lockte von jeher zum Fischfang. Zu den trefflichen Fischen gehören Seeforellen, Maränen und Blauelfchen. Schon die Römer hielten eine Flotille auf dem See. ^Später diente er bedeutenden! Warentransport aus den Donauländern nach der Schweiz, aus Italien und Tirol rheinabwärts. Heute berührt der See mit seinen Ufern 5 Staaten: Bayern, Württemberg, Baden, die Schweiz und österreichisches Gebiet. Die zahlreichen, zum Teil recht alten Städte am Bodensee gehen infolge der am See zusammentreffenden, ihn gürtelhaft umschlingenden Schienenwege neuer Blüte entgegen. — Die von mildem Klima begünstigten Ufergegenden mit ihren auf sanft ansteigendem Gelände sich hinziehenden Obstgärten und Rebenhügeln, den schönen Aussichtspunkten und fruchtbaren Auen gehören zu den schönsten i Landschaften des deutschen Reichs. *) Der See hat seinen Namen von dem alten Schlosse Bodman neben dem gleichnamigen Flecken am Überlinger See. Zur Zeit der Karolinger war dieses Schloß ein königliches Besitztum. **) Die mittlere Länge von 45 km mit der Mittlern Breite von 12 km multipliziert, ergibt den genauen Flächeninhalt des Sees, 540 qkm.

7. Das Deutsche Reich - S. 105

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 105 Stromstrecke der oberrheinischen Tiefebene sich die Schiffahrt für sich entwickelte, ehe sie durch die Befchiffung des Dmchbruchtales eine einheitliche wurde. An der Öffnung des Binger Rheintores sollen bereits Drusus, Karl der Große und verschiedene Mainzer Erzbifchöfe gearbeitet haben; im 17. Jahrhundert kam es darin durch die Bemühungen Frankfurter Handelsfirmen ein gut Stück vorwärts; doch war die Stelle nur bei hohem Wasserstande ohne Gefahr zu passieren und die Bergfahrt felten möglich. Die meisten der stromaufwärts kommenden Schiffe mußten" vor dem Binger Loch gelöscht und die Waren zu Lande nach Mainz, oder Frankfurt gebracht werden. Erst seitdem Preußen hier am Rhein festen Fuß gefaßt hat, sind durch Sprengungen im Flußbett, die bis in die neuste Zeit fortgesetzt wurden, alle Verkehrsschranken gefallen und der Schiffahrt vollkommen freie Bahn gebrochen. Die zweite gefährliche Stelle des Durchbrnchtales war derlnrlei- feljen*), der am rechten User unterhalb Oberwesel an der engsten Stelle des Tales keck und wild vorspringt. Durch Heines Lied hat dieser Felsen mit seinem 15 maligen Echo Volkstümlichkeit erlangt. Unvorsichtig geführte Schiffe laufen auch heute noch Gesahr, zerschellt zu werden. Heute führt durch den Lurleiselsen ein Tunnel der Rhein- L a h n b a h n. Bon der Natur des südlichen Durchbruchstales entwirst Kutzen folgende farbenprächtige Schilderung: „Wer bei dem herrlichen Felsentore bei Bingen in die lange, enge Schlucht hineinblickt, welche hier den Rhein gegen Koblenz hin zu durchströmen beginnt, wer aus dem breiten rheinischen Oberlande, vielleicht durch die schönen Porphyrberge der heiteren Pfalz verwöhnt, hier stromabwärts fährt, dem wird sich hier das Gepräge des hoch emporstarrenden, ernsten und grauen Schiefergebirges fast zum Wilden und Erhabenen steigern, zumal wenn ein grau bedeckter Himmel den Felsgebilden eine düstere, unheimliche Färbung verleiht. Aber setzt er, begünstigt von heiterem Wetter, in dem Stromtale die Reife weiter fort, so mildert sich der erste Eindruck und wird durch andere Überraschungen und Genüsse überboten. Das Auge wird gefesselt durch die prachtvollste, wechselnde Beleuchtung mit ihrem scharfen Schatten und bunten Lichtblicken auf Fels und Land; durch den Anblick der Weinrebe, die in weit- gedehnten Geländen Felsengebilde voll Mannigfaltigkeit von unten bis oben überkleidet, oder doch in einzelnen Gruppen zwischen Busch und Stein sich einen Platz errungen hat, durch die Pracht edler Obstbäume und stattlicher, ost mit Efeu umwundener Walnußbäume, die mit dem Zauber ihrer Blütenfülle im Frühjahr, dem schwerbelastenden Segen im Herbste an ähnliche Erscheinungen beglückter Gaue des südlichen Tirol erinnern: durch die, wenn auch im Innern weniger freundlichen und wohnlichen, doch vom Strome aus um so malerischer sich darstellenden Dörfer, Flecken, kleinen Städte, sei es, daß sie einzeln oder im Zusammenhange oder in naher Nachbarschaft, daß sie auf einem Vorsprunge dicht am Ufer hingestreckt sich zeigen oder in den Ausgang eines Seitentals hineinziehen: durch Kirchen edelsten Stils oder durch deren ehrwürdige Ruinen, welche die Erinnerung an eine der herrlichsten Blütezeiten der Baukunst wecken, und aus deren schön profilierten Fenster- und Gewölbebogen (z. B. an der Wernerskirche bei Bacharach), bewundernswürdige Fernsichten sich öfters so trefflich einrahmen; durch die freundlichen, zierlichen und stattlichen Villen, Schlösser und ihrem Versall entrissenen Burgruinen; durch die grinsenden Über- *) Von den zahlreichen Deutungen dieses Namens ist keine recht sicher. Einige seien hier angeführt. Lei bedeutet im Gebiete des Schiefergebirges Schieferstein: lor, keltisch =-• Ecke, demnach der ganze Name Felsen ecke. — Lore = Schiefer, lei = Fels, also Schieferfels. —Lurleien bedeutet nachsprechen; demnach würde sich der Name auf das Echo des Felsens be- ziehen. —^Lören = heulen, laut jammern (so noch in Luthers Werken)^ Lore = Totengesang, lei = Felsen, also Totengesangfelsen. Diese Er- klärung bezieht sich auf den Todesschrei der versinkenden Fifcher. — Andere Erklärungen sind Lauerfels und um brandete Felsklippe.

8. Das Deutsche Reich - S. 154

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 154 — in der Hauptsache vor dem Sande schützt. Ter Mensch ahmt dies Beispiel der ijiatut" nach, indem er unter großen Kosten sogenannte Vordünen anlegt und mit Strandgräsern bepflanzt. Begünstigen Niederschläge diese Arbeiten, zerstören nicht starke Stürme das armselige'menschenwerk, so wird der Düne Zeit gegeben, sich mit Pflanzenwuchs zu bekleiden, ja mit Wald zu bedecken. Den Hauptbestand- teil desselben bildet die Strandkiefer-, die Zwischenräume am Boden bekleiden sich mit Heidekraut, Preißelbeeren und Bärentrauben. Wird indes diese Pflanzendecke durch die Natur oder durch Menschenhand an einer Stelle gestört, so gewinnt der Wind einen Angriffspunkt und beginnt aufs neue seine zerstörende Tätigkeit. Eine eigenartige Erscheinung mancher Dllnen ist der sogenannte Trieb- sand. Solche Dünen erscheinen nur an ihrer Oberfläche trocken; im Innern ist der Sand feucht und mit Grundwasser durchsetzt. Dieses findet sich in Menge in den Senkungen zwischen derartigen Dünen. Infolge der Capillarität steigt das Wasser zwischen den feinen Sandkörnlein wie in engen Röhrchen hoch empor. Es gibt Stellen, wo unter einer trügerischen, dünnen Sandschicht der untere Boden so von Wasser durchtränkt ist, daß Menschen und Tiere, wenn sie darauf treten, durchbrechen und unrettbar verloren sind, wenn nicht schleunigst >>ilfe herbeigeschafft wird. Andererseits erhöht die Feuchtigkeit die Fähigkeit der Dünen, sich mit Vegetation zu bekleiden und so fict) zu festigen. In kulturgeographischer Hinsicht spielt die Ostseeküste eine bedeutende Rolle im Leben des deutschen Volkes. Die großen Hafenplätze vermitteln den Warenverkehr der Ostsee-Hinterländer mit dem Weltmarkt. (sjic «ftnb die Ausfuhrtore für die Erzeugnisse der Heimat und versorgen andererseits das Binnenland mit Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkten, 'sowie mit Erzeugnissen der Industrie. Hier wohnen die großen Handelsherren, -deren Segel- und Dampfschiffe das Meer befahren, um Güter der Heimat und der Fremde zu befrachten. Zwar war im Mittelalter der Ostseehandel bedeutender als heute. Zu den Zeiten der Hansa war die Ostsee das wichtigste Handels- meer im Norden Europas. Da kam die Zeit der großen Entdeckungen am -Ende des 15. Jahrhunderts, die den europäischen Westmächten die Herrschaft auf dem Weltmeere eröffnete und den deutschen Seehandel in erster Linie auf die Nordseeküste wies. Seitdem verlor die Ostsee an Bedeutung. Doch wird sie nunmehr durch den neuen Kaiser-Wilhelm-Kanal immer mehr dem Weltverkehr erschlossen. Der Ostseestrand selbst ist in der Regel stark bevölkert, da er den 'Ansiedlern mannigfache Nahrungsquellen bietet. In erster Linie ist die Fischerei zu erwähnen. Ans Booten und größern Küstenschiffen fahren die Fischer in das Meer hinaus, um Heringe und Sprotten/ Flnndern, Steinbutten, Schellfische, Dorsche und anderes Seegetier zu sangen. Immer mehr sinnt man auf Mittel und Wege, diese gesunde, nahrhafte und billige Fischnahrung den Bewohnern des Binnenlandes zugänglich und mehr als bisher zu einem Volksncihrungsmittel zu machen. — Im letzten Jahrhundert haben sich ferner unscheinbare Fischerdörfer an der Ostsee in schmucke Badeorte verwandelt, in denen sich alljährlich viele Tausende von Gästen einfinden, uni in den Waldungen an der Küste und im Wasser der Bäder Heilung, Erholung und Erfrischung zu suchen. — Auch die Bern stein gewinnung, die sich nicht nur auf das Samland beschränkt, sondern von Stralsund bis Memel verbreitet ist, bildet nebst der dadurch begründeten Bern- stein-Jndustrie eine nennenswerte Erwerbsquelle der Küstenbewohner. Es ist selbstverständlich, daß man seit jeher darauf bedacht war, den Ostseestrand durch feste Plätze vor feindlichen Angriffen zu schützen. Seefestuugen^) und Strandbefestignngen^) erheben sich an verschiedenen *) Königsberg, Pillan, Danzig, Swinemünde, Friedrichsort bei Kiel. **) Memel, Neufahrwasser und Weichselmünde.

9. Das Deutsche Reich - S. 156

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 156 — auch hier sein Spiel mit dem losen Sande und läßt trotz der Feuchtigkeit der Luft keinen Pslanzenschmuck aufkommen. Nur hie und 'da erblickt das Auge kümmerliche Haffweiden mit spärlichem Grün. Zahlreiche Ortschaften wurden in den letzten 150 Jahren von den Wanderdünen begraben, so Neegeln^ Carweiten, Kunzen, Stangenwalde, Alt- und Neu-Lattenwalde u. a. m. Oft feiern diese sandbegrabenen Fischerdörfer späterhin eine eigenartige Auferstehung. Das ansehnliche Kirchdorf Kunzen mit feinem Laubwald ' wurde in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Opfer der Wanderdüne, die jetzt fo weit nach O. vorgerückt ist, daß die Ruinen der Kirche und einiger Häuser auf der Westseite der Düne bloßgelegt sind. Gegenwärtig sind Perwelk uni> Preil und besonders das in der Mitte der Nehrung gelegene Pilkoppen bedroht. Es ist ein seltsam schauriger Anblick, wie der mächtige Sandberg über dem armen Orte hängt, gleich einem grausamen Raubtier, das bei seinem sicheren Opfer lagert. Und rings um die einzelnen Häusern wogt bereits der tiefe Sand wie ein schäumendes Meer. - Mit aller Umsicht und Ausdauer sucht man die Befestigung und Bepflanzung der Dünen zu betreiben, doch erst seit 1886 mit langsam fortschreitendem Erfolge. Und doch war noch die Düne vor 200 Jahren' durchweg mit Wald bedeckt. In alten Zeiten waren die Bedingungen für den Baumwuchs günstiger als heute. Die Erdscholle, die das kurische Haff trägt, lag wesentlich höher, und die Wogen brachen sich infolgedessen an dem festen Diluvialboden und lieferten nur geringe Mengen Flugsand. So konnte sich ein zusammenhängender grüner Waldstreifen auf der Nehrung bilden. Auf diese Hebung solgte eine Senkung, die bis in unser Jahrhundert andauert, so daß nicht nur der Diluvialboden, sondern auch weite Strecken des Alluviums unter den Meeresspiegel sanken. So singen denn die Wogen am flachen Strande, unterstützt vom Winde, ihre Arbeit an, gefördert vom Menschen durch unkluge Abholzungen. Noch im Anfange des 19. Jahrhunderts führte die Poststraße von Königsberg nach Memel und weiter nach Rußland über die kurische Nehrung. Heute sind von jener Waldherrlichkeit nur kümmerliche Reste übrig, doch ist das reizende Schwarzort im n. Drittel der Nehrung eine gar- liebliche Oase in der Wüste. In diesem Badeorte könnte ein Fremder Wochen- lang im Waldschatten uralter Bäume aus schwellendem Moose in Frieden weilen, ohne zu ahnen, welche gewaltigen Naturmächte jenseits des Waldes ihr Spiel treiben und welch grausige Ode als ihr Werk ihn umlagert. Der samländische Strand bildet insonderheit im N. die reichste Abwechslung: steile User, mit Buschwerk reich bewachsen, jäh abfallende, kahle Berge, sanft aufsteigende Höhen und wildzerrissene Schluchten, darunter die malerische Wolfsschlucht bei Warnicken. Hie und da brechen sich die Wellen an großen Steinblöcken, die im Wasser in der Nähe des Strandes liegen. Zahlreiche Seebäder umsäumen den Strand von Cranz bis Neuhäuser. — Insonder- heit ist aber der samländische Strand durch seinen Bernstein bekannt^ der bereits im Altertum geschäht war. Die gesamte Bernsteinnutzung ist vom Staate Verpachtet.*) Die Art der Bernsteingewinnung ist mannig- saltig. Wenn starke Nordweststürme das Meer bis zu seinem Grunde auf- wühlen, werden größere und kleinere Bernsteinstücke aus der „blauen Erde",, der ursprünglichen Lagerstätte des Bernsteins, losgespült und in Qang- und Seegrasmassen ans User geworfen. Man zieht dieselben ans Land und sucht den "Bernstein heraus. Diese Art der Gewinnung nennt man Bernfteinlesen. Ferner gewinnt man das kostbare Mineral durch Fischen und .tauchen. Am ergiebigsten ist aber das Bern st ei nb e rg w e rk Palmnicken an der Westküste des Samlands. Im Innern des Samlands erhebt sich der Galtgarben (Ho 111), von dem man eine weite Rundsicht in das Land genießt. Im fernen So. erblickt man die Türme von Königsberg, im S. wie einen Silberstreifen *) Der Staat zieht daraus eine Jahreseinnahme von etwa 750000 Mk.

10. Das Deutsche Reich - S. 159

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 159 — Gesichtskreis des Beobachters. Während die größte Länge der Insel nur 50 kmr die Breite 40 km beträgt, hat doch die Küstenlinie Rügens eine Ausdehnung von 210 km. In zahlreichen Buchten dringt das Meer tief ins Land, so daß kleinere und größere Halbinseln gebildet und Inseln vom Hauptlande abge- gliedert werden. Die wichtigsten Halbinseln sind das im N. gelegene Wittow, das mittlere Jasmund und das sö. Mönch gut. Hier haben die Bewohner- in Sprache, Sitten und Trachten noch viel Eigenartiges bewahrt. — Biel be- sucht sind die steilen Kreidefelsen an der Nord- und Nordoftküste der Insel. Im Vorgebirge Arkona auf Wittow steigt das Land bis 60 m aus dem Meere empor. Die steil abfallenden Kalkfelsen des Vorgebirges sind von Tausenden von Möven, Uferschwalben. Tauchern und Strandläusern umschwärmt. Hier stand einst das Heiligtum des vierköpsigen Wendengottes Swantewit und rings um dasselbe die Feste Arkona, gleichsam die Tempelburg und der Zu- sluchtsort der Rugier zu Zeiten der Kriegsgefahr. König Waldemar I. von Dänemark zerstörte 1168 das ganze Heiligtum. Jetzt erhebt sich an jener Stelle ein Leuchtturm. — Noch großartiger gestaltet sich die Küste im Nordosten der Halbinsel Jasmund. Hier steigt die Insel im Königsstuhl etwa 130 m über die blaue Fläche des Meeres empor und zeigt an einzelnen Abstufungen noch alte Strandlinien des Meeres. Daher heißt hier die Küste auch Stubben- kämm er*), durch ihre hellschimmernden Kreidefelsen weit und breit bekannt. In der Nähe finden sich jene herrlichen Wälder, Höhen, Täler und Gewässer, die von der Sage so ehrfurchtsvoll behandelt werden. Dort wölben hohe Buchen ihre Blätterkronen; der „Herthasee" liegt in feierlicher Ruhe neben der „Herthaburg", einer alten, mit Rasen bedeckten Schanze, und sagenhafte Opfersteine (erratische Blöcke) mit ihren „Blutrinnen" liegen im Waldesdunkel verborgen. S. von Stubbenkammer liegt der besuchte Badeort Saßnitz, ehedem eine Lieblingssommerfrische unserer Kaiserin und ihrer Kinder, durch Eisenbahn über Bergen mit der Trajektdampferfähre gegenüber Stralsund verbunden. Eine Fahrt durch Rügen bietet eine Fülle wechselvoller Eindrücke. Weithin dehnen sich fruchtbare Ackerfelder, saftige Wiesengründe, lichte Haine und dunkle Buchen- wälder aus. Aus magern Heidestrecken steigen dann wieder zahlreiche Hünen- gräber empor, umgeben von Wachholderhecken und Heidegestrüpp. Inmitten der Flur liegen an Weihern und Bächen schmucke Gehöfte und geschmackvoll erbaute Schlösser, in den Waldlichtungen Jagd- und Forsthäuser. Denn der reiche Adel auf Rügen ist lebensfroh und jagdlustig. Daneben wird die Land- Wirtschaft von Pächtern, größern und kleinen Grundbesitzern und Tagelöhnern betrieben. Die Küstenbewohner lohnt reicher Heringssang, der für sie eine ähnliche Bedeutung hat wie für den Weinbauer am Rhein und an der Mosel die Weinlese. Wegen seiner landschaftlichen Schönheiten und Seebäder wird Rügen alljährlich von zahlreichen Fremden besucht. Ortskunde. Rügenwalde, (von einem rügenschen Fürsten 1270 gegründet) unweit' der Wippermündung gelegen, bedeutend als Ausfuhrort für „pommersche Gänsebrüste". Kolberg mit seinem Hafen Kolberg er Münde, be- suchtes Seebad unweit der Persantemündnng, hat auch Seeverkehr. Am bekanntesten ist Kolberg durch seine heldenmütige Verteidigung zur Zeit des unglücklichen Krieges. — Stettin (211 Tsd. (£.), Hauptstadt- der Provinz, bedeutendster Hafenplatz der deutschen Ostsee- küste, erster Seehandelsplatz Preußens, Hauptstavelplatz für die Oderprovinzen, Ostseehafen für Berlin. Hauptausfuhrstoffe sind Getreide, Sprit, Ölfrüchte, Zink, Holz; eingeführt werden Haupt- sächlich Steinkohlen, Roheisen, Heringe, Zucker, Petroleum und Kolonial- *) Stubben = Stusen, Kammer — Fels.
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